Seit dem 1. November 2024 setzt das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reiseverband (DRV) eine Kleinmaßnahme (KM) in Usbekistan um. Diese Maßnahme, mit einer Laufzeit von 14 Monaten, zielt darauf ab, die Qualifizierung von Fachkräften im Tourismusbereich zu verbessern und sie den Anforderungen nationaler und internationaler Arbeitgeber anzupassen. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des usbekischen Tourismussektors gestärkt werden.
Im Zentrum der Maßnahme stehen Auszubildende und Fachkräfte im Tourismus und Gastgewerbe in Usbekistan. Darüber hinaus richtet sich die KM auch an Lehrkräfte und Ausbilder an Berufsschulen sowie an usbekische und internationale Unternehmen in der Hotel- und Gaststättenbranche. Zu Beginn der KM erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme der Qualifikationsanforderungen, die auf einer Umfrage bei usbekischen und deutschen Unternehmen basiert. Diese Erhebung soll Defizite in der derzeitigen Ausbildung im Hotel- und Gastgewerbe aufzeigen. Auf Basis der Analyse werden gezielte Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge entwickelt, die zur Optimierung der Ausbildungsinhalte beitragen sollen.
Des Weiteren werden praxisnahe Qualifizierungskurse für Auszubildende konzipiert und getestet. Diese Pilotkurse, die derzeit nicht im Curriculum der Berufsschulen enthalten sind, sind jedoch von großer Relevanz für den Arbeitsalltag der Arbeitgeber und bauen direkt auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse auf. Ziel ist es, den Auszubildenden in Usbekistan zusätzliche praktische Fähigkeiten zu vermitteln, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Um den erheblichen Mangel an Deutschkenntnissen im usbekischen Hotel- und Gastgewerbe zu beheben, werden an ausgewählten Berufsschulen zudem freiwillige Fachsprachkurse in Deutsch angeboten. Diese Sprachkompetenzen sind besonders in Hotels von Bedeutung, die auf die Betreuung deutscher Touristen spezialisiert sind.
Ein weiterer Schwerpunkt der Kleinmaßnahme liegt im Aufbau dauerhafter Netzwerke zwischen dem usbekischen und dem deutschen Hotel- und Gaststättengewerbe und den Berufsschulen in Usbekistan. Ziel ist es, usbekischen Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss der Sprachkurse die Möglichkeit zu bieten, praktische Erfahrungen in Deutschland oder bei deutschen Dependancen in Usbekistan zu sammeln. Diese internationale Praxiserfahrung erweitert nicht nur das Fachwissen und die Kompetenzen der Auszubildenden, sondern steigert auch ihre Berufsaussichten sowohl auf dem heimischen als auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Langfristig trägt diese Vernetzung dazu bei, usbekische Fachkräfte auf europäische Standards im Gastgewerbe vorzubereiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.