Kolumbien ist die drittgrößte Wirtschaftsnation Südamerikas und ein Land, das durch Gegensätze bestimmt wird. Eine stabile Demokratie, dynamisches Wirtschaftswachstum und ein hohes Bildungsniveau stehen organisierte Kriminalität, Korruption und soziale Ungleichheit gegenüber. Die Covid-19-Pandemie hat in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt gravierende Spuren hinterlassen. Besonders betroffen ist der Tourismussektor. Zudem hat sich die Anzahl der Vollzeitarbeitsstellen im Land um knapp ein Fünftel verringert. Das Bildungsministerium hat im nationalen Bildungsplan den Fokus auf eine Verbesserung der Qualität sowie eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung gerichtet. Dabei legt sie großen Wert auf eine praxisorientierte Ausbildung, die jungen Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern soll. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung sieht die Politik einen hohen Qualifizierungsbedarf in den Branchen Tourismus und Digitalwirtschaft.
Die Berufsbildungspartnerschaft (BBP) der AFOS-Stiftung, die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Rahmen von Partners in Transformation bereits in der zweiten Phase gefördert wird, leistet einen Beitrag zu den kolumbianischen Bestrebungen die Berufsbildung in den Sektoren Digital-, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Tourismus sowie Digitalwirtschaft durch einen höheren Praxisbezug zu stärken. In der Handelskammer in Medellín CCM sowie dem nationalen Berufsbildungsdienst SENA wurden starke Partner gefunden, um duale Berufsbildung selbstständig implementieren zu können und das Angebot an dualer Berufsbildung thematisch und regional, auch mit Blick auf die Förderung von Frauen zu erweitern. Der Fokus liegt auf der Region Antioquia.