Berufliche Bildung

Guatemala: Formale Ausbildung im Bausektor eingeführt

Im Rahmen der Kooperation zwischen der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main und den beiden lokalen Partnern, das Bildungszentrum Intecap und die guatemaltekische Baukammer (CGC), wurde erstmals in Guatemala erfolgreich eine formale Ausbildung im Bausektor eingeführt. Im November 2024 endet die zweite Phase der Berufsbildungspartnerschaft (BBP) in Guatemala nach drei Jahren.

Quelle: Ute Reckers, sequa

Quelle: Ute Reckers, sequa

Quelle: Ute Reckers, sequa

Quelle: Ute Reckers, sequa

Quelle: Ute Reckers, sequa

Das Ziel der zweiten Phase der BBP war es, die Beschäftigungschancen für Fachkräfte im Bausektor zu verbessern und Bauunternehmen Zugang zu mehr qualifizierten Fachkräften zu verschaffen. Neben der engen Zusammenarbeit mit INTECAP wird auch die guatemaltekische Baukammer intensiv eingebunden, um die berufliche Weiterbildung bedarfsorientierter zu gestalten und zu optimieren. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit wurden sowohl Politik als auch Wirtschaft für die Bedeutung formaler Qualifikationen im Bauwesen sensibilisiert, insbesondere in den Bereichen Bausicherheit und Bauqualität.

Von den ursprünglich 20 Ausbildern sind 15 übriggeblieben, die in „Training-of-Trainer“-Lehrgängen für alle zehn gemeinsam entwickelten Module geschult wurden: Mauerwerksbau, Schalungsbau, Stahlbetonbau, Putz, Gerüstbau, Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Trockenbau, Fliesenleger, Solarteur und Dachdecker. Für jedes Modul wurden spezifische Lehrbücher erstellt. Alle Ausbildungen finden praxisorientiert in den Lehrwerkstätten von Intecap statt. Die praxisorientierte Ausbildung wurde nicht nur stark über soziale Medien beworben, sondern auch durch anschauliche Videos unterstützt. Die Baukammer hat das Thema ebenfalls auf ihren Veranstaltungen beworben, um weitere Bauunternehmen dazu zu motivieren, ihre eigenen Mitarbeiter ausbilden zu lassen.

In der zweiten Phase sollen insgesamt 1.000 Bauhandwerker in mindestens einem der Module (mit einer Kursdauer von etwa 80 Stunden) zertifiziert werden – ein Ziel, das voraussichtlich erreicht wird. Ein Erfolgsfaktor ist dabei eine Initiative von Intecap, die Handwerker zur Personenzertifizierung aufgerufen hat, eine Maßnahme, die bereits in der ersten Phase großen Anklang fand. Für ungelernte Arbeiter bedeutet diese Zertifizierung oftmals die erste formale Anerkennung ihrer Fähigkeiten, die sie für ihre weitere berufliche Laufbahn nutzen können.

 

 

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 Ute Reckers
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