01.11.2019 00:00

Nachhaltige Aus- und Weiterbildung in Äthiopien (STEP)

Ziel von STEP war die Verbesserung der Qualität der beruflichen und akademischen Bildung in Äthiopien. Das Vorhaben unterstützte die Bildungsplanung und Qualitätssicherung zur effektiven Steuerung der Bildungsreform in Äthiopien. Auf Ebene der Berufs- und Hochschulen wurden im Sinne eines Leuchtturm-Ansatzes Modellinstitutionen gefördert, um eine qualitätsorientierte und an den Bedarfen des Arbeitsmarktes ausgerichtete Ausbildung sowie ein darauf abgestimmtes Prüfungswesen anzubieten.

 

Fakten

Story ID678
ProjekttitelNachhaltiges Aus- und Weiterbildungsprogramm in Äthiopien (STEP)
KundeGIZ - Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
Laufzeit 01.10.2015 – 30.06.2018
Projektbudget1.771.170,00 EUR
ProgrammCG GIZ (GNB)
Region Subsahara-Afrika
LandÄthiopien
Lokale PartnerAddis Ababa University
Federal TVET Agency (FTA)
Ministry of Education (MoE)

Ausgangssituation / Problemstellung

Der Bildungssektor ist von zentraler Bedeutung für den Wachstums- und Transformationsplan II der äthiopischen Regierung. Es ist wichtig die wirtschaftliche Entwicklung des Landes voranzutreiben und Perspektiven für die schnell wachsende Bevölkerung zu schaffen. In den letzten Jahren wurden die Mittel in umfangreiche Strukturmaßnahmen investiert, die zum Bau von Universitäten und Berufsschulen im ganzen Land geführt haben. Die Zahl der staatlichen Hochschulen in Äthiopien ist mittlerweile auf 48 (2021) angestiegen, verglichen mit nur zwei zu Beginn der 90er Jahre. Bereits in den Jahren 2011 bis 2015 hat sich die Zahl der Berufsschulen auf mehr als 900 nahezu verdoppelt.

Der Ausbau des Bildungssystems öffnet jungen Menschen die Tür, ist aber auch ein anspruchsvolles Unterfangen: oft unzureichend qualifizierte Lehrkräfte, ungenügende oder gar fehlende Qualitätsstandards und Kurse ohne Praxisbezug waren die Basis. Infolgedessen erfüllten Absolventen von Berufsschulen und Universitäten oft nicht die Anforderungen der aufblühenden Wirtschaft Äthiopiens. Für die Gestaltung von Bildungsreformen, die die Qualität und Arbeitsmarktrelevanz fördern, sind die Bundesagentur für Berufsbildung, die regionalen Berufsbildungsagenturen, die Hochschulrelevanz und -qualität, das Bildungsstrategiezentrum und das Bildungsministerium zuständig. Es ist von grundlegender Bedeutung, dass sie in koordinierter und effektiver Weise arbeiten.

Projektziele

Ziel des Projektes war die Verbesserung der Qualität der beruflichen und akademischen Bildung in Äthiopien. Des Weiteren sollten die Qualifizierungsleistungen des Berufsbildungssystems den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen und die Akteure des Hochschulsystems sollten in der Lage sein, eine qualitative Hochschulausbildung sicherzustellen. sequa hatte sich explizit zum Ziel gesetzt, die nationale Berufsbildungspolitik mit den Interessen des organisierten Privatsektors in Einklang zu bringen und die Kluft zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor in Äthiopien zu überbrücken.

Vorgehensweise

Das Projekt arbeitete sowohl auf institutioneller als auch auf personeller Ebene und bestand aus zwei Komponenten, von denen eine auf die Berufsausbildung und die andere auf die Hochschulbildung fokussiert war. sequa wurde hierbei von der GIZ beauftragt, die Ausgänge 2 und 4 der unten aufgeführten Komponenten zu implementieren.

Berufliche Bildung

1. Einführung einer kooperativen Berufsausbildung

Langfristiges Ziel Äthiopiens ist der Aufbau eines kooperativen Berufsbildungssystems und die enge Einbindung der Unternehmen in den Ausbildungsprozess. Etwa 70 Prozent der Kursinhalte sollten in Unternehmen und 30 Prozent in Berufsschulen vermittelt werden. Das Projekt Half dem Partner, den für diese Vereinbarung erforderlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen. Darüber hinaus wurden ausgewählte Berufsschulen dabei unterstützt, die Unternehmen stärker in ihre Ausbildungsmaßnahmen einzubeziehen.

2. Verbesserung von Trainingsprofilen und Beurteilungsverfahren

Die Ausbildungsprofile und Beurteilungsverfahren wurden überarbeitet, um sie an den Arbeitskräftebedarf der Volkswirtschaft anzupassen. Praxisnähe war das Schlagwort und bildete die Grundlage für eine qualitativ hochwertige und den Bedürfnissen der Unternehmen entsprechende Berufsausbildung.

3. Aufbau der Kapazitäten von Berufsbildungseinrichtungen

Das Projekt unterstützte eine qualitativ hochwertige Ausbildung des Lehrpersonals an Berufsschulen, zum Beispiel bei der nationalen Berufsbildungs-Lehrerausbildungsinstitution.

4. Aufbau der Kapazitäten von Kleinst- und Kleinbetrieben

Ein Teil der Aufgabe der Berufsschulen in Äthiopien besteht darin, die Geschäftstätigkeit von Kleinst- und Kleinbetrieben zu fördern. Dabei half das Projekt den Berufsschulen, dies bedarfsorientiert zu tun. Dies trug zum Markterfolg von Kleinst- und Kleinunternehmen bei und schaffte Beschäftigungsmöglichkeiten.

Wirkungen:

Es konnte zur Verbesserung der Berufsaussichten der Schüler beigetragen werden, indem in Zusammenarbeit mit der äthiopischen Industrie, Berufsnormen und Bewertungsinstrumente entwickelt und überarbeitet wurden. Des Weiteren wurden Branchenerweiterungsdienste gestärkt und die Berufsbildungseinrichtungen in ihrer Rolle als Anbieter von Praxisausbildungen für Kleinst- und Kleinunternehmen unterstützt.

Kontakt

Sabine Schacknat

+49 (0) 228 98238-35
E-Mail